PASSIV DIE FORMENBILDUNG 1. asua asutaan ei asuta antaa annetaan ei anneta a, ä >e; schwache Stufe 2. saada saadaan ei saada 3. tulla tullaan ei tulla 4. osata osataan ei osata 5. tarvita tarvitaan ei tarvita ZEITFORMEN Präsens asutaan saadaan tullaan osataan (ei osata) Imperfekt asuttiin saatiin tultiin osattiin (ei osattu) Perfekt on asuttu on saatu on tultu on osattu (ei ole osattu) Plusquamp. oli asuttu oli saatu oli tultu oli osattu (ei ollut osattu) KONDITIONAL asuttaisiin saataisiin tultaisiin osattaisiin (ei osattaisi) olisi asuttu olisi saatu olisi tultu olisi osattu (ei olisi osattu) PASSIV DIE FUNKTIONEN a) Das Passiv ist im Finnischen eine sehr häufige und wichtige Verbform. Es wird dann benutzt, wenn der Täter der Handlung nicht genannt wird. Das Passiv wird deswegen auch als Impersonal oder als 4. Person = undefinierte Person bezeichnet. Einem Subjekt im deutschen Passivsatz entspricht ein Objekt im finnischen Passivsatz. Lasku maksetaan. Objekt Die Rechnung wird bezahlt. Subjekt Ein Agens (Die Rechnung wird von ihm bezahlt) ist im Finnischen nicht möglich. Wird die handelnde Person genannt, muß man einen Aktivsatz bilden. Einem finnischen Passivsatz entspricht im Deutschen oft ein man-satz. Da das finnische Passiv eine Art undefinierte Person ist, kann es nur dann benutzt werden, wenn ein oder mehrere Menschen die Handlung durchgeführt haben. Mies tapettiin. Der Mann wurde getötet. Der Mann im finnischen Satz wurde von Menschen getötet, er starb nicht in einem Unfall! Das Passiv tendiert dazu, von Bedeutung her pluralisch zu sein. Das Subjekt in einem entsprechenden Aktivsatz würde oft "die Menschen" o.ä. heißen. Deswegen steht das Prädikativ eines Passivsatzes im Plural. Täällä ollaan iloisia. Hier ist man froh.
WORTFOLGE Man fängt einen normalen Passivsatz nur ungern mit einem Verb an. Gibt es in dem Satz ein Objekt oder ein Adverbial (oder mehrere), steht eins davon gewöhnlich am Anfang des Satzes. Radiossa puhutaan Mozartista. Mozartia soitetaan radiossa usein. Im Radio wird über Mozart gesprochen. Mozart wird im Radio oft gespielt. OBJEKT Wie in allen subjektlosen Sätzen, steht auch hier das Akkusativobjekt im Nominativ. (Weil es kein Subjekt im Satz gibt, wird es dem Akkusativ überflüssig, seine Funktion durch die Kasusendung zu zeigen.) Nur die Personalpronomina bilden eine Ausnahme. Kirja luetaan. Hänet tunnetaan täällä hyvin. Das Buch wird gelesen. Ihn kennt man hier gut. Aber für das Partitivobjekt gelten die gleichen Bedingungen wie in den Aktivsätzen: das Objekt steht im Partitiv in allen verneinenden Sätzen sowie um eine unbestimmte Menge bzw. einen irresultativen Aspekt auszudrücken. Suomessa juodaan kahvia. In Finnland wird Kaffee gertrunken. Kirjaa ei lueta. Das Buch wird nicht gelesen. b) PASSIV STATT IMPERATIV 1.PERSON PLURAL Das Passiv ersetzt die veraltete Imperativform für die 1.P.Pl. und steht für Aufforderungen oder Vorschläge, die den Sprechenden mit einschließen. In diesem Fall steht die Passivform am Satzanfang: Mennään elokuviin! Lass uns ins Kino gehen! c) PASSIV STATT INDIKATIV 1. PERSON PLURAL In der Umgangssprache wird die 1. Person Plural (z.b. me menemme) regelmässig durch die Passivform (me mennään) ersetzt. In diesem Fall muß unbedingt das Personalpronomen me vor dem Verb stehen, damit diese Funktion nicht mit dem eigentlichen Passiv oder der Imperativfunktion verwechselt wird. Me mennään elokuviin. Wir gehen ins Kino. Obwohl so ein Satz nun ein Subjekt hat, steht das Akkusativobjekt (wegen der Verbform) trotzdem im Nominativ. Me luetaan kirja. Wir lesen das Buch.
a) Suomessa puhutaan suomea. Talvella luetaan paljon. Sinua odotetaan oven luona. b) Mennään teatteriin! Ajetaan taksilla! Ostetaan auto! c) Me syödään hampurilainen. Me voitaisiin ajaa autolla. Missä me voidaan syödä? puhua sprechen talvi Winter lukea lesen paljon viel odottaa warten ovi Tür luona bei mennä gehen ajaa fahren ostaa kaufen syödä essen voida können ajaa fahren missä wo voida können syödä essen
Achtung: Das Passiv lässt sich fast immer auch mit einem man-satz ins Deutsche übersetzen. Vor allem ist dies der Fall, wenn das Verb im Passivsatz intransitiv ist. Für deutsche man-sätze gibt es im Finnischen auch eine andere Entsprechung: die 3. Person ohne Subjekt in einem generischen Satz. Diese generischen Sätze drücken eher eine prinzipielle Möglichkeit aus, das Passiv dagegen beschreibt tatsächliche Handlungen. Tämän kirjan lukee nopeasti. Tätä kirjaa luetaan paljon. Dieses Buch liest man schnell durch. Dieses Buch wird viel gelesen. Ändere die Sätze: A Impersonal Die Finnen essen oft Fisch. Die Hexe ist die Kinder. Diese Menschen lasen das Buch. Wir kaufen ein Haus. Das Kind findet Geld auf der Straße. Suomalaiset syövät usein kalaa. Noita syö lapset. Nämä ihmiset lukivat kirjan. Me ostamme talon. Lapsi löytää rahaa kadulta. B. Umgangssprache wir Wir kaufen ein Haus. Wir essen Fisch. Wir sind im Winter in Spanien. Wir halfen dem alten Herrn im Bus. Wir dürfen heute nicht kommen. Me ostamme talon. Me syömme kalaa. Me olemme talvella Espanjassa. Autoimme vanhaa herraa bussissa. Me emme saa tulla tänään. REFLEXIV-PASSIVE ABLEITUNGEN ( u-verben ) Die mit dem reflexiv-passiven Ableitungssuffix -u/y- (oder -utu/yty-) gebildeten Verben bilden eine wichtige Gruppe. Sie entsprechen in der Regel entweder deutschen Reflexivverben oder deutschem Passiv. Maija pukeutuu nopeasti. Kaikki on muuttunut. Ovi avautui. Maija zieht sich schnell an. (pukea anziehen pukeutua sich anziehen) Alles hat sich verändert. (muuttaa ändern, verändern muuttua sich verändern) Die Tür öffnete sich / wurde geöffnet. (avata öffnen avautua sich öffnen, geöffnet werden) Kissa löytyi kellarista. Die Katze wurde im Keller gefunden. Passi unohtui junaan. Matka jatkui jälleen. (löytää finden löytyä gefunden werden) Der Pass wurde im Zug vergessen. (unohtaa vergessen unohtua vergessen werden) Die Reise wurde wieder fortgesetzt. (jatkaa fortsetzen jatkua sich fortsetzen, fortgesetzt werden)
Wann U-Verb, wann Passiv? Das Passiv setzt immer voraus, dass die Handlung von (nicht genannten) Menschen durchgeführt wird. Ein u-verb ist dann notwendig, wenn das Agens der Handlung kein Mensch, sondern z.b. der Wind ist. Puu kaatui myrskyssä. Der Baum wurde im Sturm gefällt. Bei einem u-verb kann auch offen bleiben, ob das Agens ein Mensch oder ein weiterer Umstand ist. Lapsi pelastui turmasta. Das Kind wurde in der Havarie gerettet. (Es bleibt offen, ob durch Glück oder durch rettende Menschen). Ovi avautui hitaasti. Die Tür wurde langsam geöffnet. (Entweder durch Wind, oder jemand öffnet die Tür.) Wenn betont werden soll, dass das unbekannte oder unbenannte Agens ein Mensch ist, muss das Passiv benutzt werden. Bei einem u-verb dagegen wird das Ereignis selbst fokussiert, die evtl. vorhandene handelnde Person ist unwichtig. Aus diesem Grund wird ein u-verb dem Passiv vorgezogen, wenn eine Handlung unbeabsichtigt ist. Die Schuldfrage steht dann im Abseits! Rahat unohtuivat kotiin. Das Geld wurde zu Hause vergessen. (Anstatt z.b. Minä unohdin rahat kotiin Ich vergaß mein Geld zu Hause.) Takit ovat vaihtuneet. Die Jacken sind vertauscht worden. Es bleibt offen, wer den Fehler begangen hat und eine falsche Jacke angezogen hat. Das u-verb signalisiert, dass das Vertauschen nicht absichtlich war. Ein Passivsatz Takit on vaihdettu mit der gleichen deutschen Übersetzung erweckt eher den Eindruck, dass es sich um eine bewusste, beabsichtigte Tauschaktion handelt. Suomessa luetaan paljon sanomalehtiä. Suomen kieliopin oppii nopeasti. Suomea opitaan monissa Euroopan yliopistoissa. Kriisin opetukset unohdetiin nopeasti. Kieliopin detaljit unohtuvat nopeasti. Ikävät asiat unohtaa nopeasti. Mennäänkö kahville? Me halutaan nähdä lomalla tämä suuri kaupunki. Tämä suuri kaupunki tunnetaan hyvin. Löytyivätkö rahat jo? lukea / luen lukee lesen sanomalehti /-lehden lehteä Zeitung oppia / opin oppii lernen, studieren kirja / -n a Buch unohtaa / unohdan unohtaa vergessen suomi / suomen suomea Finnisch unohtua / unohdun unohtuu<unohtaa kielioppi /-opin oppia Grammatik mennä / menen menee gehen opetus / opetuksen opetusta Lehre haluta / haluan haluaa wollen asia / -n a Sache, Angelegenheit nähdä / näen näkee sehen loma / -n a Urlaub tuntea / tunnen tuntee kennen kaupunki / kaupungin kaupunkia Stadt löytyä / löydyn löytyy < löytää finden raha / -n a Geld yliopisto / -n a Universität ikävä /-n ä unangenehm paljon viel moni / monen monta viele (mancher) nopeasti schnell suuri / suuren suurta groß hyvin gut jo schon tämä dieser
DAS SUBJEKT IN KOMMUNIKATION Eine Besonderheit der finnischen Kommunikation ist die Neigung, oft auch dann subjektlose Sätze oder Ausdrücke zu priorisieren, wenn ein Subjekt ohne weiteres einsetzbar wäre. Zum traditionellen volkstümlichen Höflichkeitskode gehörte früher das Vermeiden von Pronomina, um nicht egozentrisch (ich ich ich) oder zudringlich (du du, ihr ihr) zu wirken. Dies wirkt auch heute nach. So werden Fragen oft allgemein formuliert: Missähän täällä on posti? Wo ist hier wohl eine Post? Statt: Können Sie mir sagen, wo eine Post ist? Auch generische Sätze werden gerne in Fragen verwendet: Voiko täällä maksaa kortilla? Kann man hier mit Karte zahlen? Statt: Kann ich hier mit Karte zahlen? Generische Sätze werden relativ oft eingesetzt, wenn die Aussage eigentlich für die eigene Person gilt, gleichzeitig aber auch eine gewisse Allgemeingültigkeit hat: Työpäivän jälkeen ei jaksa Nach einem Arbeitstag schafft man es nicht, enää lähteä elokuviin. ins Kino zu gehen. Statt:... schaffe ich es nicht... Mit dem Passiv kann die Anrede der 2. Person Singular oder Plural ersetzt werden: Myydäänkö täällä lippuja? Werden hier Eintrittskarten verkauft? Statt: Verkaufen Sie Eintrittskarten? Durch das Passiv als Ersatz für die Anrede für die 2. Person Singular oder Plural kann auch eine gewisse Distanzierung ausgedrückt werden: Ja sitten vielä valehdellaan. Und dann lügt man noch. Statt: Und dann lügst du noch. Täällä vain lauletaan. Hier wird nur gesungen. Statt: Ihr singt ja nur.